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  • stefanjeichler

EDC - Every Day Carry

Aktualisiert: 25. Dez. 2022

Als jemensch, der leider semi anfällig für Gadgets und Gear ist, bin ich zuletzt in das YouTube Rabbithole der EDC Community abgetaucht. EDC steht für "Every Day Carry", was übersetzt soviel heißt wie "Jeden Tag dabei". Dieser Artikel enthält Amazon affiliat Links. Nutzt diese gerne um mein Gear nachzukaufen oder andere Einkäufe zu erledigen. Ihr zahlt nicht mehr, aber ich kriege einen kleinen Obulus, der mir hilft, meinen Blog weiterzuführen.

Im Grunde besteht die Aufgabe der EDC Community daraus, ein oder mehrere möglichst kleines Sets aus diversen alltagsrelevanten Dingen zusammenzustellen, die einem dabei helfen, alle möglichen kleinen Alltagshürden zu überwinden. Der Fantasie sind dabei im Grunde keine Grenzen gesetzt. Die einen oder anderen EDCler*innen stellen Sets für alle möglichen Szenarien zusammen. Fancy EDCler achten darauf, dass ihre Set-Gegenstände möglichst perfekt zusammen passen, indem z. B. die Farbgebung stimmig zusammen passt, oder die Optik in Punkto Design zusammen passt, z. B. militärischer Look, minimalistischer Look etc. Im folgenden könnt ihr sehen, dass ich mich auf eine Messing-Optik geeinigt habe.


Ich kann zu diesem Zeitpunkt bereits sagen, dass es Grundelemente gibt, die in keinem EDC fehlen dürfen. Diese sind:

- eine kleine Taschenlampe,

- ein Taschenmesser bzw. Klappmesser,

- ein Kugelschreiber,

- ein Notizbüchlein oder Notizblock,

- und das ganze verpackt in einer offenen oder geschlossenen Pouch, bzw. einem Täschchen.


Ein weiter ausgebautes EDC, in einem wahrscheinlich größeren Täschchen kann aber auch schon ein Multitool bzw. einen Leatherman enthalten und andere reduzierte Multiwerkzeuge, wie eine Mini-Brechstange oder Bitsets. Auch ein Feuerzeug ist eine häufig gesehene Wahl, oder der ein oder andere Meter Paracord.



Auf Elektronik ausgelegte Sets haben mit Sicherheit eine Powerbank und ein Multifunktionskabel an Board, neben einem Simkarten-Remover und ggf. Kabeladapter, etc.. Menschen mit einem medizinischen Anspruch haben vielleicht ein EDC zusammengestellt, um ihre Notwendigkeiten zu behandeln oder einer Arbeitstag mit einer Erkältung überstehen zu können ohne all zu viel zu leiden.


Ich besitze zu diesem Zeitpunkt drei EDC Sets, von denen ich zwei schon lange zusammengestellt hatte, ohne zu wissen, dass es dafür eine ganze Internet-Community gibt. Das eine trage ich im Schuhfach meines Arbeitsrucksacks mit mir herum und beinhaltet oben erwähnte Alltagsmedikamente gegen Schmerzen, Schnupfen, Halsschmerzen, eine Powerbank mit einem USB-C Kabel. Das andere ist meine Allergie-Pouch, die ich nur bei mir habe, wenn meine Allergiesaisons losgehen und wird zukünftig im Handschuhfach meines Autos auf mich warten.


Mein EDC

Kommen wir nun zu meinem frisch zusammengestellten EDC, das ich an das klassische EDC-Thema angelehnt habe. Mir ging es darum ein möglichst kompaktes Set zusammenstellen, das in eine Jackentasche passt und von Jacke zu Jacke wandert und im Zweifelsfall auch in eine Hosentasche passt. Was definitiv niemals passieren wird, ist die Nutzung einer Gürtelschlaufe. Dafür ist mir mein persönlicher Style definitiv zu schade.


Das Hanky Panky

Wir beginnen mit einem Taschentuch, auch "Hank" oder "Hanky" genannt, in der EDC Community. Dieses Tuch kann entweder mitgeführt werden und nutzt als Putztuch für metallene Oberflächen, Klingen oder die eigene Brille, oder bleibt zu Hause und wird hauptsächlich zu ästhetischen Zwecken verwendet, um als Unterlage für Fotos zu dienen. Manche verwenden Hankys auch um ihr Gear einzuschlagen und zu verstauen.

Hier zu sehen ist ein Hank, das ich im Etsy Shop von Kimagi gekauft habe. Es ist handgenäht und kam in schöner Verpackung mit einer handschriftlichen Nachricht und einer Waschanleitung. Ich gehe davon aus, dass es nicht mein letztes Hank von Kimagi gewesen sein wird. Ganz abgesehen von den schönen Designs auf den Stoffen. Kimagi findet ihr auf instagram unter "kimagi_plus" und natürlich im Etsy Shop "KIMAGIplus"



Verstauen

Weiter geht es mit der Pouch. Ich habe mich für eine offene Pouch entschieden, da diese sich flacher packen lassen. Zusätzlich wollte ich eine Pouch haben, die drei Einlässe an der Front hat, damit meine metallenen Tools sich nicht berühren und unnötig zerkratzen. Zusätzlich dazu hat diese Pouch einen Slot in dem perfekt ein Notizblock oder -heft hineinpasst.

Im Zip-Fach hebe ich einige Hygienetücher auf. Aber dazu später mehr. Ideal ist es natürlich auch um Kleingeld, Scheine oder Kreditkartengroße Gegenstände zu verstauen.


Hast Du was zum Schreiben?

Machen wir also weiter mit dem Notizblock. EDC-Hipster haben keine andere Wahl und müssen kostspielige "Field Notes" verwenden. Aber es geht auch kostengünstiger. Ich verwende hier einen wasser- und schmutzfesten Notitzblock mit Flip-Bindung. Der Zwölferpack kostete hier soviel wie 1,5 Field-Notes-Heftchen.

Ich bin sogar noch einen Schritt weiter gegangen und dachte mir, es wäre evtl. ganz sinnvoll eine Nachricht auf den Block zu schreiben, für den Fall, dass ich das EDC mal irgendwo liegen lasse. Dann dachte ich noch einen Schritt weiter und dachte mir... was wenn ich mal irgendwo liege. Dadurch kam der Text zu Stande, der auf dem Foto zu lesen ist. Hier nochmal zum Abschreiben:

​This set is owned by -name and Adress-. In case you find it, please send it back to me.

Thank you! :) In case you find me, please call an ambulance: 112 I´m allergic to: -Allergies- My blood type is: -blood type-



Ich mal es Dir schnell auf!

Zu einem Notizblock gehört natürlich auch ein Kugelschreiber. Hier werden gerne Tactical Pens genommen, da diese einen metallenen Körper haben und daher auch sehr robust sind. Zusätzlich werden diese Stifte oft mit einer Spitze hergestellt, die als Glasbrecher verwendet werden können bzw. auch zur Selbstverteidigung wie ein Kubotan. Das beste an taktischen Kugelschreibern sind allerdings die Revolver-Mechanismen, mit denen eins die Miene ausfährt. Es hat einen hohen Fidget-Faktor und ist sehr befriedigend und nervt alle Menschen um Dich herum. Ok... letzteres ist vielleicht nicht so toll.

Ich habe mich für einen Metallkugelschreiber mit einer Revolver-Schaltung entschieden, der keinen "taktischen Vorteil" bietet. Ich bin der Überzeugung, dass ich das nicht benötige. Zudem... je militärischer das ganze wird, desto mehr Geschmäckle hat es ein solches Set bei sich zu führen. Aber kommen wir später zu diesem Punkt.


Licht ins Dunkle

Die Taschenlampe soll eine entscheidende Rolle spielen, da ich tatsächlich gelegentlich in Nachtschichten arbeite und mir ein wenig mehr Licht die Arbeit durchaus erleichtern würde. Die Eierlegende Wollmilchsau wäre an dieser Stelle also so dünn wie ein Stift und leuchtet mit der Intensität von eintausend Sonnen. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Auswahl. Außerdem war es die einzige akzeptable Taschenlampe die ansatzweise Messingfarben ist. Beim ersten tatsächlichen Einsatz meiner Taschenlampe musste ich durch einen stockfinsteren Park im Randgebiet einer Großstadt und konnte mir mit dieser kleinen Lampe perfekt den Weg ausleuchten. Betrieben wird die Lampe mit einer AAA-Batterie und bietet zwei Leuchtmodi.



Schneit es ab

Das kritischste Element eines EDCs ist sicherlich das Messer. Mitführbahre Messer sind durch die Waffengesetzte in Deutschland geregelt. Es ist also schlicht nicht möglich einfach nach Design und Geschmack zu gehen. Gesetzlich erlaubt sind alle Klappmesser mit einer Zweihand-Bedienung und feststehende Messer mit einer Klingenlänge von unter 12 Zentimetern (sofern nicht das Waffengesetz greift). Klappmesser dürfen auch länger sein. Grundsätzlich wird empfhohlen ein Messer nur dann bei sich zu führen, wenn man einen Zweck für die Nutzung hat. Mein Messer hat übrigens eine Klingenlänge von sieben Zentimertern und reicht voll und ganz für alle Alltagsaktionen aus.


Hygiene

Im Zip-Fach trage ich aktuell Desinfektionstücher, ein Display Renigungstuch und zwei komprimierte Waschlappen, die sich mit etwas Wasser auf die Größe des Hanks ausbreiten lassen. Und natürlich hat auch das Hank dort seinen Platz gefunden.


Kritisch Hinterfragt

Warum sollte eins denn überhaupt ein solches EDC zusammenstellen und bei sich führen? Im Grunde gibt es darauf keine Antwort. Manche scheinen einfach Spaß an den Tools und Gadgets zu haben, andere erfreuen sich an der Optik. Viele YouTuber, die sich mit EDCs beschäftigen, stellen die Gadgets oft als Acesoires vor und matchen mit der Optik ihre Kleidung.



Das Thema EDC kann aber noch deutlich weiter gefasst werden. Armbanduhren und anderer Schmuck werden gerne zum EDC addiert, Wallets und Geldbörsen sind auch gerne gesehen. Aber auch Wasserflaschen, Kappen und Schlüsselorganiser können zum EDC aufgewertet werden. Und ich bin ehrlich... ich benutze einen Schlüsselorganiser und besitze eine Schublade voller Miniwallets, die leider alle samt nicht für den deutschen Markt passabel sind.


Kommen wir nun zum oben genannten Geschmäckle. Wer trägt denn eigentlich ein EDC? In der Regel sind es Männer; vor allem solche, die eine gewisse Maskulinität feiern. Soweit erstmal so gut. Hinzu kommt die Survival und Bushcraft Ecke die sich auch stark an militärischen Optiken und Funktionen bedienen. Und hier beginnt auch der fade Geschmack. Natürlich können Aussagen nicht global gefasst werden, aber leider ist gerade die Preper Szene streckenweise von rechtem Gedankengut durchsetzt. Damit einher geht oft ein misogynes Weltbild und verschwörerische Ideologien, die wir wahrscheinlich alle durch die Corona-Pandemie zu genüge mitbekommen haben.


Wie werde ich mein EDC also benutzen? Vor allem wenn ich alleine bin! Davon abgesehen, bin ich der Meinung ein City taugliches Gentleperson Set erstellt zu haben, das mir die eine oder andere Situation ein wenig erleichtert.

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