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  • stefanjeichler

Traveljournal Schwedentrip 2021 - Tag 2 - von Uppsala bis Umeå

Aktualisiert: 20. Okt. 2022

Freitag, 01.10.21

Ich bin recht früh wach geworden, da ich unheimlich schlecht geschlafen habe.Ich habe mich aber noch eine Weile gezwungen liegen zu bleiben, ich hatte nämlich ein ganz schönes Stück Weg noch vor mir und ich wollte nicht auf halber Strecke müde werden. Ich habe aber dann auch flux meine Sachen zusammengepackt und nach dem Frühstück bin ich an der Rezeption schnell ausgecheckt. Besonders viel auszuchecken gab es allerdings nicht nach nur einer Nacht. Nun sollte es um mein Auto gehen. Ich habe es ausgeparkt und anschließend einen oberflächlichen Check auf Schäden unternommen. Ich konnte keine Mängel feststellen. Hoffentlich trifft mich das nicht noch in den Rücken.




Alt Uppsala

Mein erster und einziger Stopp fand heute in Alt Uppsala statt. Hier sind drei Grabhügel die die Geschichte nach drei Könige beherbergen sollen, oder der Sage nach die Gräber von Odin Thor und Freya sein sollen. Der vierte Hügel war nur halb so hoch und platt dazu. Das war der Thing-Hügel.



Es war ein kurzer Rundweg um die Hügel angelegt, den man gut durch die kühle Herbstluft entlangspazieren konnte. An den Hügelgräbern soll auch eine der Quellen sein an denen der Weltenbaum Yggdrasil wurzelt. Aber es wurden auch noch andere Gräber hier gefunden, das Grab einer reichen Frau und das Grab eines Kriegers z. B.



Außerdem gab es noch eine uralte Kirche zu sehen und eine entweder Holz-Kirche nach traditionell skandinavischer Bauweise oder ein Holz Glockenturm. Anscheinend werden die an vielen Altenkirchen extern als eigene Gebäude gebaut.



Der erste lange Weg

Nachdem ich hier alles gesehen hatte, bin ich wieder in mein Auto gestiegen und habe mich auf die erste lange Tour begeben. Das Ziel war die kleine Stadt Umeå. Die Natur hat mich sprachlos gemacht. Hier ist alles bewaldet. Die Wälder sind durchzogen von vielen Birken die das tiefe satte Grün von einem lebhaften orange bis beige durchbrochen haben. Außerdem gab es auch immer wieder streckenweise niedrige Felswände zu sehen, die die Europastraße abgegrenzt haben und große, Moosbewachsene Felsen. Schlicht: Herbst in seiner schönsten Art! Die Szenen, die sich immer wieder erneut eröffneten, waren alles einzelne Gemälde.


Zwischendurch konnte man immer mal wieder eine Besonderheit entdecken. Z. B. das Dragonsgate... Eine riesige Anlage nach dem Vorbild einer japanischen Pagode. Keine Ahnung, was das sein sollte, aber ich fand es auf meinem Rückweg heraus… genaugenommen ist dieses sehr auffällige, schöne Gebäude nicht mehr als ein Rastplatz und Tagungscenter. Die Erkenntnis war ein wenig ernüchternd, dafür dass dieses markante Gebäude so prominent über die Landschaft prangerte.

Zu bemerken ist, dass die Straßen hier in der Tat keine Autobahnen sind, sondern Europastraßen. Die Geschwindigkeit war auf 110 km/h begrenzt, irgendwann durfte ich nur noch 100 km/h fahren und noch etwas später sogar nur noch 90 km/h. Der Langsamte Höhepunkt waren 80 km/h… entsprechend wurde die lange Strecke immer länger. Denn die 80 km/h sollten sich durch den gesamten Norden ziehen.



Schweden und Parken…


Etwas über 600 km später und ordentlich müde, bin ich endlich in Umeå angekommen. Ich komme zum ersten Mal so richtig mit fremden Parkregelungen in Kontakt. Ich musste mehrere Passanten ansprechen die mir mehr oderweniger gebrochen die hiesigen Regeln erklärten. Meine Problematik waren neben der Sprachbarriere vor allem die Abkürzungen, die meine Übersetzter App nicht übersetzen konnte und somit kryptische Zeichenfolgen, die keinen Sinn für mich machten. Aber anscheinend ging es nicht nur mir so, denn selbst ein schwedisches Pärchen, dass ich ansprach, musste miteinander diskutieren um das Schild zu interpretieren. Hier ist also nun die Auflösung:

TIPP: In manchen Städten gibt es auf Grund der städtischen Straßenreinigung die Regelung, dass an Tagen mit geradem Datum nur auf der einen Straßenseite geparkt werden darf, während an Tagen mit einem ungeraden Datum nur auf der jeweils anderen Straßenseite geparkt werden darf.

Zusätzlich zu dieser Problematik musste ich auch noch den Parkscheinautomaten verstehen, der aber zum Glück auf Englisch umgestellt werden konnte. Die Problematik war nun das Bezahlen. Deutschland ist ein Bargeld-Land, dass in Sachen Digitalität vielen, wirklich sehr vielen anderen Ländern hinterherhängt. Schweden ist da wesentlich näher am Puls der Zeit. Hier kann allesmögliche digital bezahlt werden. Darüber hinaus ist Schweden ein Land der Kreditkarten! Dieser Parkscheinautomat wollte also meine Kreditkarte haben und ich kam damit zum ersten Mal in die Verlegenheit meine Kreditkarte zu benutzen, die ich ansonsten fest verschlossen zu Hause im Safe positioniert habe und nur alle Jubel-Jahre aus dem Tresor hole um einen Flug zu buchen.

TIPP: Du brauchst in Schweden dringend eine EC-Karte und eine Kreditkarte und wenn Du Fancy sein willst, dann benutzt Du entweder Dein Handy/ Deine Smartwatch mit NFC zum Bezahlen oder den „BLIP“ deiner Karte. „BLIP“ nennt man in den Schweden die NFC Methode der Karte selber.

TIPP: Bevor Du nach Schweden aufbrichst solltest Du sicher stellen, welche Bezahloption Du bei Deinem NFC-Gerät eingestellt hast, denn viele Anbieter verlangen eine Transaktionsgebühr im Ausland. Wie ich schmerzlich feststellen musste auch Paypal und meine alte Mastercard Gold. Mindestens 1,50 € pro Transaktion oder 10 % der Endsumme. Selbstredend bin ich nun Besitzer einer Mastercard Travel, die zwar 5 € im Monat kostet, aber dafür konnte ich meine Auslandskrankenversicherung beim ADAC kündigen, da sämtliche Services und noch mehr, von der Kreditkarte und dem dahinterstehenden Versicherer abgedeckt wurden. Ich lebe an der Grenze zu Belgien und den Niederlanden, also ganz bestimmt keine unnötige Gebühr für ein inklusives Leben in Europa.



Die Unterkunft


Mein Hotel war das U&ME; BW Signature Collection (ein Hotel der Best Western Gruppe) und wurde in einen großen modernen Komplex eingebettet, in dem auch die Stadtbibliothek und ein Restaurant zu finden war. Die Rezeption war so smart, dass ich Hilfe gebraucht habe, um mich einzuchecken. Zum Glück war eine Kellnerin anwesend, die auch für die Rezeption verantwortlich war. Es haperte leider an einer bestimmten Zahl die eingegeben werden sollte, aber da mir so viele verschiedene Zahlencodes übermittelt wurde, habe ich einfach nicht die richtige Nummer gefunden. Blöd wenn sowohl das Hotel als auch Booking gleich aussehende Zahlencodes benutzen, die aber nicht miteinander zusammenhängen.



Das Zimmer hat mich umgehauen. Ich hatte einen weiteren WOW Moment. Alles war sehr modern und neu und dadurch auch sehr Smart und elektrisch gelöst. Ich öffnete die Türe mit meiner Schlüsselkarte und versuchte das Licht einzuschalten, denn das Zimmer lag in Dunkelheit vor mir. Dann fand ich einen Slot für meine Schlüsselkarte. Ich steckte die Karte ein und in dem Moment ging das Licht an und vollautomatisch öffnete sich der Vorhang an der Fensterfront und schenkte mir einen Blick über die Stadt. Unglaublich cool! Nochmal cooler: Ich hatte ein Eckzimmer.


Nachdem ich mich provisorisch eingerichtet hatte, erforschte ich die City von Umeå. Ich fand einen Coop, praktischerweise direkt schräg gegenüber von meinem Hotel und kaufte erstmal großzügig Basics ein, denn ich hatte Angst, dass ich morgen in Kiruna, meinem vorläufigen Endziel, keine Zeit mehr habe einkaufen zu gehen, je nach dem wann ich dort ankomme.

TIPP: Schweden hat eine sehr komfortable Politik in Punkto Öffnungszeiten. Vielerorts sind die Lebensmittelgeschäfte bis 22 oder sogar 23 Uhr geöffnet und da die Kirche hier nicht die Öffnungszeiten diktiert, ist auch sonntags das Einkaufen möglich.

Es ist Freitagabend und Umeå ist eine zwar kleine aber, laut Wikipedia, schnell wachsende Studentenstadt. Massiv viel Partystimmung nahm ich hier wahr. Aus den Autos klang laute Musik und die Restaurants schienen alle voll zu sein. Im Hotel-Restaurant habe ich entsprechend keinen Platz mehr bekommen und im Restaurant Athos war die Küche schon geschlossen. Das Ramen Restaurant war tatsächlich ausverkauft… . Zumindest habe ich auf dem Weg von Restaurant zu Restaurant noch einen von diesen riesigen Süßigkeiten-Läden mit dem Namen Hemmakväll besucht und mir ein paar Süßigkeiten eingepackt. Die süße Tüte Level over 9000 kann ich nur sagen. Wer mit Tante-Emma Läden und Kiosken aufgewachsen ist kann hier sicherlich nicht mehr seinen Augen trauen. In Schweden nennt man diese Art von Süßigkeiten Lösgodies (lose Leckerchen) oder Lördagsgodies (Samstags-Leckerchen)



Mein Abendessen habe ich dann bei der schwedischen Fast-Food-Kette MAX eingenommen. Wenn Du nirgendwo mehr Platz findest, um dich gemütlich nieder zu lassen, dann kannst Du eigentlich, egal wo, immer zu einem MAX gehen. Tatsächlich überall… ich habe mittlerweile knapp 6000 km in Schweden zurückgelegt und habe tatsächliche in jeder Stadt mehrere MAX Filialen gesehen (In der Stockholmer City sogar in sehr vielen Straßen). War es keine MAX war es ein Frasses oder Sibylla. Gab es keine Burgerkette war es ein Convinient Store wie 7-eleven oder Pressbyrån. Fast Food kriegt ihr in Schweden eigentlich in jeder Ecke. Uff.



Was ich mich frage… wie finanzieren sich diese Läden? Sie treten so dermaßen häufig auf, sogar in bevölkerungsschwachen Gegenden, dass ich mich wundere wie sie sich am Leben erhalten. Im Polarkreis war ich bei einem Frasses, in dem drei Menschen arbeiteten, aber das Lokal war komplett leer. Aber genug davon.


Den Rest des Abends habe ich mit einer großartigen Dusche, YouTube, Süßigkeiten und dem Journal verbracht und habe dann schließlich richtig gut mit Stadtblick geschlafen.



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